Vereinsgeschichte
Um die Geschichte des HCB besser zu verstehen, muss man in die Gründungsjahre des TSV Berikon (Turn- und Sportverein Berikon) zurückgehen. Die Gründung des Katholischen Turnvereins St. Mauritius Berikon geht auf den 10. September 1944 zurück. Als eigentliche Initianten dürfen wohl die drei Jungmänner Viktor Welti, Max Hunziker und Max Minder genannt werden. Eigentlich wollten die drei Gründungsväter einen Eidgenössischen Turnverein aufbauen, doch wurde auf Anraten von Pfarrer Meier anlässlich einer Orientierungsversammlung der Beitritt zum Schweizerischen Katholischen Turn- und Sportverband beschlossen. Zehn Jahre später, am 7. November 1954, hatte auch die Damenwelt Berikons ihren eigenen Verein.
Aber nun zum Handball: Das Jahr 1971 war ein weiterer Meilenstein in der Vereinsgeschichte des TSV Berikon. Die Gründung der ersten Handballmannschaft stand auf der Traktandenliste und nebst dem bestehenden Turnprogramm wie Kunstturnen und Leichtathletik wurde nun noch regelmässig Handball trainiert. Die Teilnahme an zwei Turnieren war recht erfolgsversprechend, denn der Kampfgeist war enorm. Spontan wurde deshalb eine Mannschaft für die Teilnahme an der Wintermeisterschaft in der Region Zürich angemeldet. Dass aller Anfang schwer ist, zeigte sich schon in den ersten Spielen, als ein Punkt weder errungen, noch in Sichtweite lag.
Aber es wurde weitergekämpft, trainiert und ... verloren. Am Ende der ersten Spielzeit war ein Punkt die Ausbeute der Beriker. Aber die Devise "nie aufgeben" hat sich bewährt, sind doch die Handballer die grösste Riege des TSVB.
Nach dem Wechsel in die Aargauer Meisterschaft spielten die Freiämter bis zum Frühjahr 1976 in der vierten Liga, ehe der erstmalige Aufstieg in die 3. Liga Grund zum feiern gab. Doch bereits zu Beginn der nächsten Meisterschaft zeigten sich erste Schwächen. Trainerprobleme traten auf, mangelnde Disziplin folgte und der Ligaerhalt war zu Weihnachten bereits fraglich ... und doch stieg man am Ende der Saison 1978/79 zum zweiten Mal in die dritte Liga auf. Nach dem sofortigen Wiederabstieg folgte nach einer Spielzeit in der vierten Liga die Rückkehr in die 3. Liga. Man befürchtete, dass die Freiämter zu den "Liftmannschaften" im HRV Aare gehören würden.
Aber nicht nur die "alten Herren" waren vom Handballsport auf dem Mutschellen begeistert. 1979 wurde die erste Juniorenmannschaft ins Leben gerufen. Da das Kategorienangebot des HRV Aare relativ klein war, mussten die Junioren gegen Mannschaften spielen, deren Durchschnittsalter um rund fünf Jahre höher lag als bei den Freiämtern. Doch bald normalisierte sich die Situation und der Verein war in der Lage, zwei Juniorenequipen zu melden. Mit einer A- und einer C-Juniorenmannschaft bestritt man die Saison 1983/84. In der Sommermeisterschaft (ja, das gab es damals noch) 1984 stiegen die A-Junioren erstmals in die Meisterklasse auf und Mitte August 1984 kam es zur ersten Auflage des internationalen Handballturniers des TSV Berikon.
In der folgenden Wintermeisterschaft 1984/85 konnten zum ersten Mal drei Juniorenmannschaften (A/B/C) um Punkte und Tore kämpfen und im Frühjahr 1985 stieg die erste Mannschaft erneut in die dritte Liga auf. Auch die A-Junioren erreichten die Promotion und stiegen wie schon in der Sommermeisterschaft mit dem Gewinn der Wintermeisterschaft in die Meisterklasse auf. Weniger Glück hatten die ältesten Junioren dann in der kommenden Sommermeisterschaft. Abstieg, Trainerwechsel und Rücktritte nahmen der Mannschaft den Schwung. Aber sonst vergrösserte sich die Nachwuchsabteilung des TSV Berikon kontinuierlich. Nach den A-, B-, und C-Junioren konnten nun auch noch die D-Junioren ihre eigene Meisterschaft ausspielen und bereits drei Jahre später folgten die E-Junioren. Heute sind diese jüngsten Handballer in der Kategorie Mini, mit kleineren Feldern und einfacheren Spielregeln zusammengefasst.
Nach dem Boom bei den Junioren gab es vor der Saison 1988/89 einen Rückschlag. Wegen eines Todesfalles und diversen Wegzügen sank beim verbleibenden Kader der A-Junioren die Motivation auf den Nullpunkt, so dass der Verein auf die Mannschaft verzichtete und die trainingswilligen Spieler in die Aktivmannschaften integrierte. Stichwort Aktivmannschaften: Am Ende der Spielzeit verpasst die erste Mannschaft den Aufstieg zur zweiten Liga nur knapp.
Dies tat dem Handballsport auf dem Mutschellen aber keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil: In der Saison 1990/91 präsentierten sich ganze sieben Mannschaften in den Beriker Farben. Diese Spielzeit wird im Nachwuchsbereich wohl zu einer der erfolgreichsten Saisons. Die A- und die B-Junioren steigen in die Meisterklasse auf und die C-Meister-Junioren konnten sogar ein Wort bei der Vergabe des Schweizermeistertitels mitreden.
Für die nächste Spielzeit hatten die Mannschaften unterschiedliche Ziele: Bei der ersten Mannschaft sollte der langerhoffte Aufstieg in die regionale Spitzenklasse endlich realisiert werden, bei den Nachwuchsmannschaften stand der Klassenerhalt zuoberst auf der Wunschliste. Die A-Junioren konnten sich nach etlichen Mühen doch noch im Meister halten. Besser erging es den B-Junioren. Als Zweitplatzierte verpassten sie den Sprung in die Interklasse nur knapp. Auch die C-Meister-Junioren überboten ihre Erfolgsgeschichte aus dem Vorjahr. Nach der erneuten Qualifikation für das Finalturnier um den Schweizermeistertitel konnten sie das Resultat vor Jahresfrist toppen und kehrten mit der Auszeichnung eines Vize-Schweizermeisters (hinter den Altersgenossen des ZMC Amicitia Zürich) auf den Mutschellen zurück.
Bei den jüngsten Teams stand der Spass im Vordergrund und ganz dem Motto getreu "Spielen und spielen lassen" sorgten die D-Junioren für herzerfrischende Stunden in den Hallen.
Ab der Saison 1992/93 führte die Handballriege erstmals drei Aktivmannschaften und bei den Nachwuchsteams führte der TSV Berikon sogar die Rangliste der Anzahl Mannschaften in der Region Aare an: Sieben Equipen, so viele wie noch nie, nahmen am Meisterschaftsbetrieb teil. Aber auch neben den Spielfeldern tat sich bei den Handballern viel in dieser Saison. Die Riege erhielt neue Strukturen und es wurde eine Technische Kommission unter der Leitung von Werner "Wümi" Nussbaum eingerichtet.
Auch die Saison 1993/94 brachte nicht viel neues: das Herren 1 und 2 und die B-Junioren scheiterten bei den Aufstiegsspielen, trotzdem liess man die Köpfe nicht hängen.
Einen grösseren Umbruch brachte dann aber das Ende der Saison 1994/95. Auf dem Spielfeld sicherte sich die 2. Mannschaft den Aufstieg in die dritte Liga, so dass in der Folgespielzeit erstmals zwei Beriker Aktivmannschaften in der dritten Liga ihr Glück versuchten. Bei den A-Junioren kann der Vorstand eine Erfolgsmeldung von kleinerem Ausmass verkünden. Die ältesten Junioren haben sich in den Aufstiegsspielen zur Interklasse tapfer gehalten, leider hat es nicht ganz gereicht.
Neben dem Spielfeld kam es im Sommer 1995 zur Gründungsversammlung der Handballriege TSV Berikon, nachdem der Gesamtverein TSV Berikon neu strukturiert wurde. Zum ersten Präsidenten wurde TK-Chef Werner Nussbaum gewählt.
Die erste Saison als HR TSV Berikon (Handballriege Turn- und Sportverein Berikon, welch Zungenbrecher) brachte eigentlich nur "business as usual". Aber bereits in der Spielzeit 1996/97 trennten sich die Wege der beiden Beriker Drittligisten. Während sich die erste Mannschaft einmal mehr für die Aufstiegsspiele qualifizierte (und scheiterte), verabschiedeten sich die Beriker Reserven wieder Richtung 4. Liga.
Nach Jahren ohne grössere Erfolgsmeldungen wurde die Saison 1997/98 zu einem kleineren Triumph für die HR TSV Berikon. Erstmals in der Vereinsgeschichte spielten unter der Leitung von Cosimo Caforio Juniorinnen in den Beriker Farben. Und bei den Aktivmannschaften gelang dem Team von Christian "Meisi" Meyer endlich der Aufstieg in die regionale Spitzenklasse. Das Vakuum in der dritten Liga füllte gleich die zweite Mannschaft auf.
Die erste Saison in der 2. Liga brachte für den Verein auf sportlicher und interner Ebene viele Neuerungen. Bereits vor der Meisterschaft wurde an der Generalversammlung die neuen Strukturen und Statuten gutgeheissen und dem Verein ein neuer Name gegeben. Aus dem Zungenbrecher HR TSV Berikon wurde der HC Berikon. Mit dieser neuen Bezeichnung kann die Vermarktung des Vereins besser voran getrieben werden. Nach zwei Jahren im Amt als Präsident trat Werner Nussbaum diesen Job an Peter Müller ab.
Auf dem Spielfeld sorgten die insgesamt 10 Beriker Teams für unterschiedliche Erfolge. Die erste Mannschaft unter der neuen Leitung von Rainer Czaykowsky übertrumpfte sich oft selber und belegte in der Endabrechnung den vierten Platz, unglücklicher agierten dafür die Spieler der zweiten Mannschaft. Nach dem Aufstieg vor Jahresfrist musste man im letzten Spiel der Meisterschaft das Rückfahrticket in die vierte Liga lösen. Bei den Nachwuchsmannschaften zeigen sich im ganzen Kanton rückläufige Zahlen, nach der Fusion der beiden Regionalverbände Aare und Baden zum HRV Aargau plus müssen einzelne Juniorenkategorien gestrichen werden.
Am Ende der Saison 1999/2000, der Milleniums-Saison, entwickelt sich der HC Berikon wieder zu einer kleinen Handball-Macht im Freiamt. Zwar stehen der TV Muri und der TV Wohlen den Berikern noch vor der Sonne, doch die Mutschellener haben ihren Platz in der Region gefestigt. Die erste Mannschaft spielte bis zum Schluss bei der Vergabe der beiden Aufstiegsrundenplätze ein Wort mit, scheiterte aber am Ende wegen eines winzigen Pünktchens.
Erfolgreicher schnitt die zweite Mannschaft ab: Als Gruppensieger in der vierten Liga qualifizierte sich das Team für das Turnier um den Regionalmeister, musste aber am Schluss der Fides Niedergösgen den Vortritt lassen. Aber auch der zweite Platz reichte für den sofortigen Wiederaufstieg.
Noch besser erging es den A-Juniorinnen. Nach dem altersbedingten Wechsel sicherten sich die Spielerinnen vom Trainerduo Christoph Fröhli und Gregor Dätwyler den Titel des Regionalmeisters!
Die restlichen Mannschaften sorgten für mehr oder weniger Furore. Die A-Junioren kämpfen "gegen Windmühlen", die B- und C-Junioren befinden sich im erneuten Aufbau. Erfreulicherweise boomt bei den jüngsten Handballern (Mini A und B, D-Junioren) der Sport. Rainer Czaykowsky, Jürg Meyer, Thomas Koller, Hans Lohner, Hanspeter Brem und Christian Michel leisten hier wirklich gute Arbeit.
to be continued....