Während man bei Handball Wohlen die Abstiegsrunde plant,
schielt Mutschellen Richtung Finalrunde. Beide Trainer erwarten anhand
der Ausgangslage übermorgen Sonntag ein hart umkämpftes Derby. Die
Wohler hoffen, zu alter Stärke zurückzufinden. Mutschellen will näher
ran an die Finalrundenplätze.
Josip Lasic, Redaktor Wohler Anzeiger/Bremgarter Bezirksanzeiger
«Die Vorrunde ist durch. Jetzt arbeiten wir gezielt auf die
Abstiegsrunde hin», sagt Wohlen-Trainer Daniel Lehmann. Das Saisonziel
in Wohlen heisst Klassenerhalt. «Ursprünglich wollten wir in die
Finalrunde. Die Ergebnisse und Leistungen haben nicht gepasst. Um
ehrlich zu sein, hätten wir den Einzug in die Finalrunde so nicht
verdient», sagt Lehmann. Bei sechs ausstehenden Spielen hat Wohlen noch
theoretische Chancen auf einen Platz unter den ersten vier. Dafür müsste
alles für Lehmanns Team laufen. «Wir müssen realistisch bleiben», winkt
er ab. In der bisherigen Meisterschaft konnten die Wohler nur
Schlusslicht Pilatus bezwingen. Die meisten Partien gingen aber knapp
verloren. Im Cup konnte Wohlen zudem mit Solothurn ein
Nationalliga-B-Team ausschalten. Die Wohler haben den Handball nicht
komplett verlernt.
Ein ambitionierter Aufsteiger
Das sieht auch Mutschellen-Trainer Stefan Konkol so. «Wohlen geht in
den Spielen nie komplett unter. Sie können mithalten.» In der Tabelle
stehen die Mutscheller einen Rang vor Wohlen, haben allerdings fünf
Punkte mehr auf dem Konto. Nach starkem Saisonstart haben die Aufsteiger
abgebaut. Blendet man den Erfolg gegen das sieglose Pilatus aus,
konnten die Mutscheller den letzten Sieg im Hinspiel gegen Wohlen
feiern. Konkol ist vorsichtig. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass
Wohlen die Finalrunde abgehakt hat. Gewinnen sie gegen uns, haben sie
vier Punkte und wir sieben. Bedenkt man, wie eng die Teams in der
Tabelle beieinander sind, braucht Wohlen einen kleinen Lauf und kann
schon wieder hoffen. Das wird ein am Sonntag ein hartes Spiel für uns.»
Grosser Respekt voreinander
Konkol möchte ebenfalls in die Finalrunde. «Der Ligaerhalt steht über
allem. Wir wollen auf keinen Fall absteigen. Besteht die Möglichkeit,
unter die ersten vier zu kommen, werden wir dafür kämpfen.» Im Hinspiel
behielt Mutschellen die Oberhand. «Damals konnten wir geschlossener
auftreten als Wohlen. Ihnen fehlten wichtige Spieler», so Konkol.
«Diesmal wird das Duell umkämpfter. Wer besser verteidigt, wird
gewinnen.» Lehmann: «Im Hinspiel hatten wir zu viele technische Fehler.
Wenn wir die abstellen, können wir jede Mannschaft schlagen.»
Interessant ist, dass beide Trainer die Spieler des Gegners als
individuell stärker betrachten. «Die Einzelspieler der Wohler sind im
Schnitt stärker als unsere», sagt Konkol. «Unsere Stärke ist das
Kollektiv.» Lehmann: «Wir hatten Mühe, Spieler wie Duje Vukadin, Gal
Adamcic oder Walber Miranda in den Griff zu kriegen. Das fehlt uns im
Moment. Ein Spieler, der aus dem Nichts ein Tor erzielen kann.» Auch der
Wohlen-Trainer sieht die Stärke seiner Mannschaft im Kollektiv. Er
relativiert: «Defensiv stehen wir gut und agieren geschlossen. In der
Offensive läuft wenig zusammen. Wenn wir offensiv ähnlich harmonieren
können, werden wir deutlich stärker.»
Nichts zu verschenken
Technische Fehler verhindern und offensiv als Team auftreten. Zwei
Punkte, an denen die Wohler arbeiten müssen, hat Lehmann bereits
genannt. Ein weiterer: «Die jungen Spieler sollen mehr Einsätze
bekommen. Sie müssen in der Abstiegsrunde Verantwortung übernehmen. Das
lernen sie nur in Ernstkämpfen.» Werden die Rückspiele der Qualifikation
bessere Trainingseinheiten für die Wohler? «Nein», sagt Lehmann. «Die
Mannschaft braucht Erfolge für das Selbstvertrauen.» Er will nach wie
vor jede Partie gewinnen. «Sollten wir hoffnungslos zurückliegen, werde
ich den Jungen noch mehr Spielzeit geben. Verschenken werden wir aber
nichts. In den Derbys gegen Mutschellen und Muri erst recht nicht.»
Konkol hat eine solche Einstellung seines Gegenübers vermutet. «Egal
ob sie mit der Finalrunde rechnen oder nicht, gegen uns werden die
Wohler topmotiviert sein. Es ist ein Derby. Ich hoffe auf eine gut
gefüllte Halle, viel Stimmung und Werbung für den Handball in der
Region.» Die Trainer sind sich einig. Das Duell von übermorgen Sonntag
(16 Uhr/Hofmatten Wohlen) wird ein grosser Kampf.
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